Für Ärzte und Therapeuten

Helicobacter pylori

Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori nachweisen

Eine Infektion mit Helicobacter pylori ist heute nach Karies weltweit die häufigste bakterielle Infektionskrankheit. Helicobacter pylori spielt bei der Entstehung von chronischer Gastritis und Magen- und Zwölffingerdarmulcera eine Rolle. Außerdem besteht ein Zusammenhang zwischen einer Helicobacter-pylori-Infektion und Magenkarzinomen.

Übertragung und Nachweis von Helicobacter pylori

Der Übertragungsweg bei einer Helicobacter pylori-Infektion ist bisher nicht genau geklärt. Drei Möglichkeiten kommen in Betracht:

  • die oral-orale Übertragung,
  • die fäkal-orale Infektion und
  • die Infektion über Nahrungsmittel oder Trinkwasser.

Nach einer Infektion und Besiedlung mit Helicobacter pylori kommt es zur Ausscheidung von Helicobacter pylori-Antigenen im Stuhl

Werden im Stuhl Antigene nachgewiesen, gibt es nach der Leitlinie² unterschiedliche Empfehlungsgrade (soll - sollte - kann) für die Indikationen einer H.-pylori-Eradikation.

Diagnostische Parameter

Was kreuze ich an?

Auf unseren Auftragsformularen "Selbstzahler" und "Privatversicherte Patienten" finden Sie die Helicobacter pylori-Diagnostik auf der 2. Seite (Stuhl), in der linken Spalte, unter der Ziffer:

  • e1 Helicobacter pylori (Stuhl)

Auf dem Auftragsformular "Gesetzliche Krankenkassen" finden Sie die Untersuchung auf der 1. Seite, rechte Spalte, unter der gleichen Ziffer.

Haben Sie noch Fragen? Unter unseren Hotline-Nummern beantworten wir sie gerne.

Was ist Helicobacter pylori?

Helicobacter pylori ist ein spiralig gekrümmtes, gramnegatives Bakterium. Es dringt in die Magenschleimhaut ein und produziert dort in großen Mengen Urease - ein Enzym, das Harnstoff in Ammoniak und Kohlendioxid spaltet. Ammoniak neutralisiert die Magensäure und schützt dadurch das Bakterium.

Unter den Helicobacter pylori-Stämmen gibt es virulente und weniger virulente Formen. Virulente Stämme produzieren lytische Enzyme wie Proteasen und Phospholipasen und die Zytotoxine VacA und CacA, die die Integrität des Mukus und des Magenepithels zerstören und Nekrosen hervorrufen. In Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren werden fast ausschließlich zytotoxinbildende Stämme nachgewiesen.

Hinweise zur Probenentnahme

Zur richtigen Entnahme von Stuhlproben

Literatur
1) Fischbach W, Malfertheiner P. Helicobacter-pylori-Infektion. Indikationen zu Eradikation, Diagnostik und Therapie. Dtsch Ärztebl. 2018;115:429–36
2) Fischbach W et al. S2k Leitlinie H. pylori und gastroduodenale Ulkuskrankheit. Juli 2022 - AWMF-Registernummer:021-001; Z Gastroenterol.