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Mukosa-Immunsystem
Mukosa-Immunsystem
Der Darm ist ein wichtiges Immunorgan. Etwa 80 Prozent der erworbenen Immunität haben ihren Ursprung im Kontakt von Antigenen mit Immunstrukturen im Darm. Die Schleimhaut des Intestinaltrakts beherbergt das größte Lymphozytenarsenal; kein anderes Immunorgan des Körpers ist in der Lage, eine ähnlich große Menge an Antikörpern zu bilden.
Mit einer Gesamtoberfläche von etwa 1000 m2 bildet der Darm die größte Grenzfläche zwischen Organismus und Außenwelt. Die Darmschleimhaut steht deshalb in ständigem Kontakt mit möglichen Antigenen: Nahrungsmitteln, Mikroben, Toxinen, Parasiten und Allergenen. Die Immunzellen des Schleimhautimmunsystems (Mukosa-Immunsystems) unterbinden nicht nur den Übertritt von Mikroorganismen aus dem Darmlumen in tiefere Gewebsschichten und in die Blutzirkulation, sie haben auch wichtige regulatorische Fähigkeiten.
Die meisten der vom Darm resorbierten Antigene lösen keine spezifische Immunantwort aus; es werden also keine Antikörper gegen sie gebildet. Das Ausbleiben einer Immunantwort gegen ein aufgenommenes Antigen beruht nicht auf einer Unfähigkeit des Immunsystems, das Antigen zu erkennen. Die Immunzellen des Darms können vielmehr Immunreaktionen aktiv unterdrücken (orale Toleranz) oder nach der Erkennung des Antigens in einen Ruhezustand (Anergie) verfallen. Zum vernetzten schleimhautassoziierten Mukosa-Immunsystem zählen die lymphatischen Gewebe im Nasenrachenbereich, in den Bronchien und im Magendarmtrakt.
Gegen allen Widerstand
Kolb und Rusch stellten sich gegen die Jahrzehnte anhaltende antibakterielle Gesinnung und den weltweiten Siegeszug von Antibiotika und Kunstdüngung, die die Ökologie des Bodens und des Menschen gleichermaßen bedrohten.
Sie untersuchten die natürliche Besiedlung des Menschen und des Bodens, und nutzten ausgewählte Bakterien für die Behandlung chronischer Erkrankungen und für die Bodenverbesserung im Sinne gesünderer Pflanzenerträge.
In den 1950er Jahren gründeten sie die organisch-biologische Anbaumethode mit, die auch nicht anthroposophisch orientierte Landwirte ansprach, und lösten damit eine Welle von Neugründungen ökologisch orientierter Höfe aus.