Für Ärzte und Therapeuten

Darmkrebsvorsorge

Darmkrebs-Diagnostik: Entstehung von Darmkrebs frühzeitig erkennen

Das kolorektale Karzinom steht auf Platz zwei in Bezug auf Häufigkeit und Sterblichkeit bei Tumorerkrankungen in Deutschland. Viele Darmkrebsfälle könnten durch eine flächendeckende Früherkennung verhindert werden.

Obwohl eine Darmspiegelung präzise ist und sich dabei direkt Gewebeproben entnehmen und Krebsvorstufen entfernen lassen, nehmen nur ca. 17 % der Berechtigten das Angebot einer Früherkennungs-Coloskopie wahr.(4) Der Grund: Die dafür notwendige Darmreinigung ist unangenehm und der Ablauf der Untersuchung schambehaftet.

Der neue ColoAlert Plus erkennt früheste Tumorstadien besonders effektiv, da er Tumor-DNA nachweist.
Werden bereits sehr früh entsprechende Veränderungen erkannt, so sind therapeutische oder weitere diagnostische Maßnahmen möglich, bevor es zur Entartung kommt.

Der Darmtumor-Suchtest kann neben bösartigen Tumoren auch Polypen und andere akute oder chronische entzündliche Geschehen im Darm erfassen. Denn ständige Entzündungen erhöhen das Risiko für Tumorerkrankungen.
Der Darmtumor-Suchtest umfasst die Stuhl-Parameter Hämoglobin, Hämoglobin-Haptoglobin-Komplex und M2-PK.

ColoAlert Plus: Effektive Darmkrebsvorsorge

dank Tumor-DNA-Nachweis

Die ColoAlert Plus-Diagnostik erkennt auch nicht blutende Tumoren, indem sie Tumor-DNA aus Stuhl nachweist.
Mittels PCR-Technologie spürt der ColoAlert Plus als erste Darmkrebs-Diagnostik Tumor-DNA aus genetisch mutierten Zellen auf, die kontinuierlich in den Stuhl abgetragen werden. Die Diagnostik kann sogar flache Tumoren erkennen – zum Teil bevor sie koloskopisch sichtbar werden.(5)

Vorteile der Tumor-DNA-Analyse

Am Anfang der Darmkrebs-Entwicklung stehen somatische – also im Laufe des Lebens erworbene – Mutationen im Genom der Darmzellen. Da Zellen der Darmmukosa kontinuierlich in den Stuhl abgetragen werden, lässt sich ihre DNA mittels PCR im Stuhl detektieren.

Dadurch hat der ColoAlert Plus

eine Sensitivität von 85 Prozent (6)

und eine Spezifität von 92 Prozent (6).

Damit bietet der Stuhltest die genausten Vorhersagewerte unter den nicht-invasiven Vorsorgemethoden, wie eine Studie3 gezeigt hat.

Während eine Koloskopie aus unterschiedlichen Gründen oft unterbleibt, können die Patienten die Stuhlprobe für den ColoAlert bequem zuhause entnehmen.

Der Test ist besonders sicher, da er nicht-invasiv ist.

Dadurch macht der ColoAlert Plus die Darmkrebsvorsorge einfach, sicher und verlässlich. Das zeigt auch die hohe Zufriedenheit der Patienten von 97 Prozent.(7)

Als ColoAlert Basic können Sie die Untersuchung auch ohne den Parameter Hämoglobin-Haptoglobin-Komplex anfordern.

Darmkrebsvorsorge der nächsten Generation

Der ColoAlert Plus untersucht folgende fünf Parameter:

  • KRAS-Gen-Mutation
  • BRAF-Gen-Mutation
  • Gesamtmenge humaner DNA
  • Okkultes Blut (immunologisch)
    - Hämoglobin (iFOBT)
    - Hämoglobin-Haptoglobin-Komplex

Der ColoAlert Plus kombiniert die bewährten Blutungsmarker Hämoglobin (iFOBT) und Hämoglobin-Haptoglobin-Komplexen mittels ELISA und

den innovativen Nachweis von Tumor-DNA per PCR.

Das KRAS-Gen (K-RAS-Gen) kodiert das gleichnamige Protein K-Ras, das als molekularer Schalter Zellwachstum und Zellteilungen reguliert. Dafür wechselt es zwischen einem aktiven und einem inaktiven Zustand. Finden Mutationen im KRAS-Gen statt, ist das K-Ras-Protein immer aktiv. Daraus folgen ungebremste Zellteilungen und der Tumor wächst unkontrolliert.

Die häufige Beteiligung des K-Ras-Proteins an der Tumor-Entstehung macht es auch zu einem wichtigen therapeutischen Ziel. Auch deshalb ist der Nachweis einer Mutation im KRAS-Gen ein Pluspunkt der ColoAlert-Darmkrebsdiagnostik.

Das BRAF-Gen (B-RAF-Gen) kodiert eine spezielle Proteinkinase - die Serin/Threonin-Kinase B-Raf, die ebenfalls einen wichtigen Signalweg für Zellteilung und Differenzierung reguliert. Mutationen im BRAF-Gen können den Signalweg dauerhaft aktivieren und damit zur Entstehung beispielsweise eines kolorektalen Karzinoms beitragen.

Besonders häufig liegt in Tumorzellen eine BRAF-V600-Mutation vor, die rasch wachsende und aggressive Tumoren bewirkt. Davon sind etwa 8 bis 10 Prozent aller Patienten mit metastasiertem Darmkrebs betroffen.

BRAF-Inhibitoren können den Signalweg blockieren und so die Apoptose der Tumorzellen induzieren.

Für die ColoAlert-Diagnostik trennt das Labor zuerst humane DNA von der DNA aus anderen Quellen wie Darmbakterien und Lebensmitteln. Dann quantifiziert es die Gesamtmenge der humanen DNA. Im Fall von Tumoren – aber auch bei entzündlichem Geschehen – ist die Gesamtmenge der humanen DNA im Stuhl auffällig erhöht.

Das Institut für Mikroökologie weist okkultes Blut im Stuhl immunologisch nach. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen ab dem 50. Lebensjahr einmal jährlich dafür die Kosten.

Bei intestinalen Blutungen gelangen vermehrt Hämoglobin-Haptoglobin-Komplexe in das Darmlumen. Die Komplexe können im Stuhl nachgewiesen werden.

Der Stuhl von gesunden Personen weist Hämoglobin-Haptoglobin-Werte unter 2 µg/ml auf; ein Anstieg der Werte lässt mit über 95-prozentiger Sicherheit auf Blutungsquellen im Gastrointestinaltrakt schließen. Klinische Studien zeigen: Der Hämoglobin-Haptoglobin-Test erfasst 96 Prozent der Karzinome und 60 Prozent der kolorektalen Adenome. 

Darmtumor-Suchtest mit dem Tumormarker M2PK

Zusätzlich zum ColoAlert können die folgenden drei Parameter einzeln angefordert werden: 

  • Freies Hämoglobin
  • Hämoglobin-Haptoglobin-Komplex
  • Tumormarker M2-Pyruvatkinase

Nachweis des Tumormarkers M2-PK im Stuhl für nicht blutende Tumore

Die Tumor M2-Pyruvatkinase (M2-PK) ist ein Enzym, das vor allem von Tumorzellen gebildet und abgegeben wird. Die M2-PK-Diagnostik erkennt deshalb sehr sensitiv Darmpolypen und Darmtumoren. Der Test schließt eine Lücke in der Darmkrebsvorsorge, in dem er auch nicht blutende Tumore und Polypen erkennt.(1) Wie eine Studie im anerkannten Journal „Gut“ gezeigt hat, weist eine einmalige M2-PK-Messung mehr Polypen nach als ein zweimaliger immunologischer Blut-im-Stuhl-Test.(2)

Die Pyruvatkinase ist ein Schlüsselenzym des Glukosestoffwechsels, das in unterschiedlichen Isoformen in den einzelnen Geweben vorkommt. Bei der Krebsentstehung gehen die gewebespezifischen Isoenzyme verloren und stattdessen wird das Isoenzym M2-PK gebildet.(3) Während die gewebespezifischen Enzyme aus vier Untereinheiten bestehen, zerfällt die M2-PK in zwei weniger aktive Untereinheiten. Diese Form nennt sich Tumor-M2-PK und ist für Krebszellen charakteristisch.

Krebszellen gewinnen ihre Energie nicht aus dem Abbau von Zucker zu Kohlendioxid und Wasser, sondern aus energiereichen Zwischenstufen des Zuckerabbaus. Die Erkenntnis bestätigt die vor mehr als 80 Jahren entwickelte Hypothese des deutschen Nobelpreisträgers Otto Warburg, wonach eine veränderte Energiegewinnung im Stoffwechsel charakteristisch ist für Krebs. Dem Enzym 'M2-PK' kommt dabei eine Schlüsselrolle zu.

M2-PK kann in Stuhlproben zum Screening auf Darmkrebs und im Blut zur Therapie- und Verlaufskontrolle verschiedener Tumorerkrankungen eingesetzt werden.

Klinisch belegte Überlegenheit

566 Patienten nahmen an einer multizentrischen Studie(6) teil, in der Okkultbluttests, M2-PK und ColoAlert parallel eingesetzt wurden. Zusätzlich erfolgte ein Vergleich aller Methoden mit der Koloskopie.
Ergebnis: Der ColoAlert besitzt den derzeit besten positiven prädiktiven Wert unter den nicht-invasiven Vorsorgemethoden und ist so den anderen Stuhltests überlegen. Die hohe Spezifität dank Tumor-DNA hebt den ColoAlert noch einmal vom M2-PK-Test ab, der bei entzündlichen Geschehen falsch-positiv ausfallen kann.

Fazit: Ein spezifischer Tumor-DNA-Nachweis kann Darmkrebs-Betroffene sicherer von Gesunden unterscheiden als andere Tumormarker oder Blut- bzw. Stuhltests.(6,8,9)

Rechtzeitige Darmkrebsvorsorge hilft heilen

Darmkrebs ist tückisch, da Beschwerden oft erst auftreten, wenn es schon (fast) zu spät ist. Die gute Nachricht ist aber: Früh erkannt ist Darmkrebs heilbar!

In der Regel entwickelt sich Darmkrebs über viele Jahre hinweg. Mit geeigneten Früherkennungsmethoden wie dem ColoAlert lassen sich nicht nur Tumoren im Darm aufspüren, sondern auch Vorstufen. Sie können dann rechtzeitig entfernt werden, bevor ein manifestes kolorektales Karzinom entsteht.

Frühere Vorsorge bei familiärer Belastung entscheidend

Mehr als jeder zehnte Deutsche ist familiär vorbelastet – und kann bereits im Alter zwischen 20 und 50 Jahren an Darmkrebs erkranken.

Daher gilt: Angehörige von jung an Darmkrebs Erkrankten sind gut beraten, wenn sie bereits zehn Jahre vor dem Alter der Diagnosestellung des Angehörigen die Darmkrebsvorsorge in Angriff nehmen.

Diagnostische Parameter

Was kreuze ich an?

Auf unseren neuen Auftragsformularen für privatversicherte Patienten und für selbstzahlende, gesetzlich versicherte Patienten finden Sie unsere Diagnostik zur Darmkrebsvorsorge auf Seite 4 unter den Ziffern

  • n31 ColoAlert Plus
  • n30 ColoAlert Basic
  • d8 Hämoglobin
  • d9 Hämoglobin-Haptoglobin-Komplex
  • d10 M2-PK (Tumormarker)

Hinweise zur Probenentnahme 

Die richtige Probenentnahme sind Voraussetzung für eine aussagekräftige Diagnostik. Für die ColoAlert-Diagnostik ist das speziell auf den ColoAlert zugeschnittene Stuhlset zu verwenden.
Bitte helfen Sie Ihren Patienten, Fehler bei der Probenentnahme zu vermeiden. 

Für die Probengewinnung aus Tiefspültoiletten erhält der Patient mit dem Versandset einen "Stuhlfänger".
Hinweise für die richtige Probenentnahme und Befüllung der Spezial-Stuhlröhrchen sind ausführlich in der Testanleitung beschrieben, die dem Versandset beiliegt:

Das Versandset für den ColoAlert enthält zwei Spezial-Stuhlröhrchen, die mit einer Flüssigkeit gefüllt sind und nicht auslaufen dürfen.

Probenentnahme nur durchführen,

  • wenn kein Durchfall besteht
  • außerhalb der Menstruation
  • wenn die Probe spätestens am nächsten Tag in die Post kann. (Am besten nur Montag – Donnerstag versenden; Feiertage beachten.)

Fünf Schritte von Entnahme und Versand:

  1. Stuhlprobe bitte an 8 verschiedenen Stellen des Stuhls entnehmen.
  2. Stuhlröhrchen nur bis zur Ringmarkierung befüllen.
  3. Verschlußkappe fest zudrehen und Röhrchen in Versandbehälter geben.
  4. Probe bitte nicht in den Briefkasten werfen, da im Sommer oder Winter extreme Temperaturen herrschen und das Ergebnis verfälschen können. Stattdessen beim Postamt abgeben und einen Versand unmittelbar vor dem Wochenende vermeiden. Die Probe am besten direkt nach dem Absetzen versenden - sonst bitte im Kühlschrank lagern. Nicht im Gefrierfach!!!
  5. Der Patient sollte in den Tagen vor der Probennahme seine gewohnte Ernährungsweise beibehalten.

Wartezimmer-TV ColoAlert

Sie möchten das Video gerne in Ihrer Praxis zeigen? Dann wenden Sie sich gerne an unser Kundensupport-Team unter 02772/981-0 oder per Mail unter info@ifm-herborn.de. Auf Wunsch personalisieren wir die letzte Seite auch für Sie.

Das Kundensupport-Team ist zu folgenden Zeiten erreichbar:
Mo, Di + Do: 08:00-17:00 Uhr
Mi + Fr: 08:00-14:00 Uhr

YouTube inaktiv

Aufgrund Ihrer Cookie-Einstellungen kann dieses Modul nicht geladen werden.
Wenn Sie dieses Modul sehen möchten, passen Sie bitte Ihre Cookie-Einstellungen entsprechend an.

Literatur
1) Tonus, C. et al. (2012): Faecal pyruvate kinase isoenzyme type M2 for colorectal cancer screening: a meta-analysis. World J Gastroenterol. 18(30): 4004-4011. doi: 10.3748/wjg.v18.i30.4004.
2) Leen, R. et al. (2013). OC-071 Comparison of Faecal M2-PK and Fit in Screening for Colonic Polyps in an average Risk Population. Gut. 62. A30-A31. doi: 10.1136/gutjnl-2013-304907.070.
3) Vander Heiden, M. G. et al. (2010): Evidence for an Alternative Glycolytic Pathway in Rapidly Proliferating Cells. Science: Vol. 329, Issue 5998, pp. 1492-1499. doi: 10.1126/science.1188015. 
4) Früherkennungskoloskopie - Jahresbericht 2019 des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland 
5) Øgreid D & E Hamre. Stool DNA analysis detects premorphological colorectal neoplasia: a case report. Eur J Gastroenterol Hepatol. 2007; 19(8): 725-7. doi: 10.1097/MEG.0b013e328133f2c1
6) Dollinger MM, Behl S & WE Fleig. Early Detection of Colorectal Cancer: a Multi-Center Pre-Clinical Case Cohort Study for Validation of a Combined DNA Stool Test. ClinLab 2018; 64(10), 1719-1730. doi: 10.7754/Clin.Lab.2018.180521.
7) Interne Daten, Pharmgenomics GmbH. ColoAlert Kundenbefragung (2019)
8) Gies A et al. Direct Comparison of Diagnostic Performance of 9 Quantitative Fecal Immunochemical Tests for Colorectal Cancer Screening. Gastroenterology. 2018; 154(1): 93-104. doi: 10.1053/j.gastro.2017.09.018.
9) Cooper GS et al. Evaluation of Patients with an Apparent False Positive Stool DNA Test: The Role of Repeat Stool DNA Testing. Dig Dis Sci. 2018; 63(6): 1449-1453. doi: 10.1007/s10620-018-5001-z.
10) Zentrum für Krebsregisterdaten, Robert-Koch-Institut (2017). Krebs in Deutschland, 11. Ausgabe.
11) Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) vom 25.02.2022