Für Ärzte und Therapeuten

Clostridiodes difficile

Früher Clostridium difficile

Clostridioides difficile kommt im Darm von Menschen und Tieren, aber auch überall in der Umwelt wie beispielsweise im Boden vor (1). 
Weniger als fünf Prozent der gesunden Erwachsenen tragen den Erreger im Darm, ohne Symptome zu entwickeln. Nach Aufnahme in ein Krankenhaus steigt die Besiedlung jedoch schnell auf 20 bis 40 Prozent an, wobei der überwiegende Teil der Patienten asymptomatisch bleibt.

Pathogenese und Symptomatik

Clostridioides difficile verursacht etwa 15 bis 20 Prozent der Antibiotika-assoziierten Durchfallerkrankungen (AAD) und mehr als 95 Prozent der Fälle von pseudomembranöser Kolitis. Im Krankenhaus erkrankt durchschnittlich einer von hundert antibiotisch behandelten Patienten an einer Clostridioides-difficile-Infektion (CDI). Außerhalb der Krankenhäuser ist die Erkrankungshäufigkeit deutlich geringer. 
Seit 2003 nehmen Erkrankungshäufigkeit und Schwere der Erkrankung zu.

Betroffene Patienten erleiden spontan wässerige Durchfälle mit einem charakteristisch fauligen Geruch. 
Blut im Stuhl ist selten, in etwa 28 Prozent der Fälle tritt Fieber auf. 
Ein bis zwei Prozent der Patienten sterben an der Infektion. Bei älteren Patienten mit Komorbiditäten kann die Letalität deutlich höher sein1.

Die Virulenzfaktoren Enterotoxin A und Cytotoxin B lösen die Krankheit aus, indem sie die Darmepithelzellen schädigen.

Das Enteropathogene-Erreger-Panel weist das Bakterium schnell und zuverlässig nach.

Übertragung

Symptomatische Patienten scheiden große Mengen Bakterien und Bakteriosporen mit den Durchfällen aus. Bakterien und Sporen übertragen sich zum Beispiel über Handkontakt oder über kontaminierte Oberflächen.

Da es keine sporoziden Hände-Desinfektionsmittel gibt, ist die richtige Händehygiene im Umgang mit CDI-Patienten wichtig. Der Ratgeber des RKI1 gibt dazu detaillierte Handlungsanweisungen.

Mikrobiologie

Clostridioides difficile ist Gram-positiv und obligat anaerob. Das Bakterium bildet Sporen, die wie die meisten Bakteriosporen widerstandsfähig gegen Hitze, Trockenheit, Luftsauerstoff, Reinigungsmittel und viele Desinfektionsmitteln sind.

Krankenhäuser und Arztpraxen sollten bei C.-difficile-Infektionen deshalb nur sporozide Desinfektionsmittel verwenden. Die RKI-Liste weist die vom Robert Koch-Institut geprüften und anerkannten Desinfektionsmittel und Desinfektionsverfahren aus.

Literatur

  1. Ratgeber des Robert-Koch-Instituts (RKI). Clostridium. Stand 07.06.2018