Für Ärzte und Therapeuten

Plesiomonas shigelloides

Plesiomonas shigelloides ist allgegenwärtig. Das Bakterium befindet sich in Süß- und Brackwasser genauso wie in Wild- und Haustieren1. 
Infektionen mit Plesiomonas shigelloides sind selten, wahrscheinlich weil erst eine hohe Erregerzahl eine Infektion auslösen kann.
Das Enteropathogene-Erreger-Panel weist das Bakterium schnell und zuverlässig nach.

Symptomatik

Plesiomonas shigelloides verursacht Gastroenteritiden mit meist wässerigem Durchfall, der aber auch mit Blut und Eiter durchsetzt sein kann (dysenterische Diarrhöe).
Die Infektionen können länger als zwei Wochen andauern, sind aber meist selbstlimitierend(2).

Übertragung

Patienten erwerben die Infektion meist auf Reisen in tropische Länder. Kontaminiertes Trinkwasser und nicht durchgegarter Fisch und Meeresfrüchte sind die häufigste Infektionsquelle (1,3).

Mikrobiologie

Plesiomonas shigelloides ist Gram-negativ und fakultativ anaerob (3). Er gehört zur Familie der Enterobacteriaceae und bildet keine Sporen.

Literatur

  1. Versalovic, J. & American Society for Microbiology. Manual of clinical microbiology. ASM Press, 2011.
  2. Wong, T. Y. et al. Plesiomonas shigelloides infection in Hong Kong: retrospective study of 167 laboratory-confirmed cases. Hong Kong Med J 2000; 6:375–380.
  3. Kain K. & M. T. Kelly. Clinical Features, Epidemiology, and Treatment of Plesiomonas shigelloides Diarrhea. J Clin Microbiol 1989; 27: 998.