Für Ärzte und Therapeuten

Salmonella

Die Bakterien der Gattung Salmonella sind in der Natur verbreitet, vor allem leben sie aber im Darm vieler Tiere1. In Deutschland sind Salmonellen nach Campylobacter die häufigsten bakteriellen Auslöser von Darmerkrankungen2.

Die meisten Infektionen treten im Spätsommer auf. Oft sind Kleinkinder betroffen, aber auch alte Menschen erkranken an Salmonellen-Infektionen. Todesfälle sind in Deutschland selten3.

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Symptomatik

Salmonellen verursachen meist eine Gastroenteritis. Eine Entzündung der Darmschleimhaut löst dann Durchfall und gelegentlich mäßiges Fieber aus. Eine Antibiotika-Therapie ist kontraindiziert, weil sie die Dauer der Bakterienausscheidung verlängern kann. Im Allgemeinen reicht es, den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust auszugleichen. 
Bei einer Salmonellen-Infektion können die Krankheitszeichen aber auch völlig fehlen.

Die in Deutschland selten vorkommenden Salmonella enterica ssp. enterica Serovar Typhi (S. Typhi) und Salmonella enterica ssp. enterica Serovar Paratyphi (S. Parathyphi) rufen schwere systemische Infektionen hervor. Sie sind von Durchfall und hohem Fieber begleitet und können Darm, Herz, Leber, Niere und Galle schädigen. 
Speziell Patienten mit Gallensteinen gehören hier zu den Dauerausscheidern (2).

Etwa fünf Prozent der Erkrankten scheiden jahrelang Salmonellen aus – zum Teil lebenslang.

Übertragung

Hauptquelle der Salmonellen sind Tiere, die selbst nur selten klinisch daran erkranken. Landwirtschaftliche Nutztiere wie Rinder, Schweine und Geflügel und daraus erzeugte Lebensmittel stehen deshalb an der Spitze der möglichen Infektionsursachen (3).

Risikoreiche Lebensmittel sind Geflügelfleisch, nicht durcherhitztes oder rohes Fleisch und daraus hergestellte Produkte wie Hackfleisch und Rohwürste. Nicht hitzebehandelte Eier und Eiprodukte können ebenfalls Salmonellen enthalten, die vor allem von der Schale in die Lebensmittel gelangen. Auch der Verzehr von pflanzlichen Lebensmitteln wie aufgeschnittene, ungekühlte Melonen oder nicht erhitzte Sprossen haben in Deutschland bereits zu Krankheitsausbrüchen durch Salmonellen geführt (1).

Salmonellen sind fäkal-oral von Mensch zu Mensch und von Tier zu Mensch übertragbar (5).

Mikrobiologie

Salmonellen sind Gram-negativ und fakultativ anaerob. Sie gehören zur Familie der Enterobacteriaceae und bilden keine Sporen. Mit Salmonella enterica und Salmonella bongori gibt es nur zwei Salmonellen-Arten, Salmonella enterica enthält wiederum sechs Unterarten.

Insgesamt sind jedoch etwa 2.500 Serovare von Salmonella bekannt, die Wissenschaftlicher anhand von unterschiedlichen Oberflächen(O)- und Geißel(H)-Antigenen bestimmen.

Zuständige Stellen wie der behandelnde Arzt müssen dem Gesundheitsamt Salmonellen-Infektionen melden (4).

Literatur

  1. BfR-Merkblatt - Fragen und Antworten zum Schutz vor Salmonellen. FAQs beantwortet vom Bundesinstitut für Risikobewertung BfR, Stand 9.9.2016. 
  2. BfR-Mikrobielle Risiken von Lebensmitteln, Internetseite des Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), https://www.bfr.bund.de/de/bedeutung_der_salmonellen_als_krankheitserreger-537.html, abgerufen am 23.08.2018. 
  3. Ratgeber des Robert-Koch-Instituts (RKI), Salmonellen, Stand 20.04.2018.
  4. Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen (Infektionsschutzgesetz - IfSG), Stand 17.7.2017, § 7 Meldepflichtige Nachweise von Krankheitserregern.
  5. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Salmonellen. Internetseite www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/salmonellen/, abgerufen am 28.8.2018