Für Ärzte und Therapeuten

Sapovirus

Die Sapoviren gehören - wie die Noroviren auch - zur Familie der Caliciviridae. Die Viren sind weltweit verbreitet1. Beim Menschen kommen vier von den insgesamt acht Genogruppen des Virus vor: die Gruppen I, II, IV und V.

Klinisch ist eine Sapovirus-Infektion nicht von einer Norovirus-Infektion zu unterscheiden. Erst mithilfe der PCR konnten Wissenschaftler Sapoviren als Verursacher von Gastroenteritiden identifizieren (2).

Vor allem Kinder erkranken, aber auch Erwachsene sind anfällig (3,4). In Deutschland treten die Infektionen hauptsächlich in den Wintermonaten auf (5).

Pathogenese und Symptomatik

Pathogenese und Symptomatik ähneln denen des Norovirus. Hauptsächlich treten Durchfall und Erbrechen auf, begleitet von Übelkeit, Fieber und Myalgien. Bei ansonsten gesunden Menschen klingen die Symptome nach maximal 48 Stunden wieder ab. 
Wie bei den Noroviren besteht auch bei einer Sapovirus-Infektion die Gefahr einer starken und lebensbedrohlichen Dehydratation, die eine Hospitalisierung notwendig machen kann.

Das Enteropathogene-Erreger-Panel weist das Virus schnell und zuverlässig nach.

Übertragung

Die Übertragung ist ähnlich der des Norovirus. Sie erfolgt fäkal-oral, hauptsächlich von Mensch zu Mensch, aber auch über Aerosolbildung und über fäkal kontaminiertes Wasser und kontaminierte Lebensmittel.

Literatur

  1. Ratgeber des Robert-Koch-Instituts (RKI). Rotavirus Gastroenteritis Stand 31. Juli 2013.