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Parodontitiserreger
Parodontitiserreger
Eine wichtige Ursache für die Ausbildung einer Parodontitis ist eine mangelhafte Mundhygiene. Sie manifestiert sich in einer Gingivitis, bei der infektiöse Bakterien das Sulkus gingivae besiedeln. Bleibt eine Gingivitis unbehandelt und verschiebt sich das bakterielle Keimspektrum weiter zu Gunsten der anaeroben Bakterien, kann die Infektion auf das gesamte Parodontium übergreifen. Eine Parodontitis ist die Folge.
Die verschiedenen Parodontalerreger verteilen sich auf verschiedene Cluster. Die Bakterienarten dieser Cluster treten häufig gemeinsam auf. Die Cluster in den Farben blau, violett, grün und gelb enthalten hauptsächlich fakultativ anaerobe Erreger. Sie sind moderat pathogen, können aber den Parodontitiserregern des orangen und roten Clusters den Weg ebnen. Im orangen Komplex finden sich die „Brückenarten“: sie sind unterschiedlich stark pathogen, schaffen jedoch durch ihren Stoffwechsel den aggressiven Erregern des roten Clusters eine ökologische Nische. Die Erreger des roten Clusters sind die klassischen Parodontitiserreger. Sie verfügen über einen strikt anaeroben Stoffwechsel und sind sehr anspruchsvoll. Sie produzieren Virulenzfaktoren, Exotoxine und abbauende Enzyme. Sind die Bakterien des roten Cluster nachweisbar, kommt es meist zu Sondierungsblutungen und erhöhten Taschentiefen.
Gegen allen Widerstand
Kolb und Rusch stellten sich gegen die Jahrzehnte anhaltende antibakterielle Gesinnung und den weltweiten Siegeszug von Antibiotika und Kunstdüngung, die die Ökologie des Bodens und des Menschen gleichermaßen bedrohten.
Sie untersuchten die natürliche Besiedlung des Menschen und des Bodens, und nutzten ausgewählte Bakterien für die Behandlung chronischer Erkrankungen und für die Bodenverbesserung im Sinne gesünderer Pflanzenerträge.
In den 1950er Jahren gründeten sie die organisch-biologische Anbaumethode mit, die auch nicht anthroposophisch orientierte Landwirte ansprach, und lösten damit eine Welle von Neugründungen ökologisch orientierter Höfe aus.