Diagnostik-Leitfaden
K90.4 Verdacht auf Nahrungsmittelunverträglichkeit
Stufendiagnostik bei Verdacht auf Nahrungsmittelunverträglichkeit
1. Stufe
Die KyberBiom®-Diagnostik weist Schlüsselorganismen aus sieben funktionellen Gruppen der Mikrobiota nach. Darüber erkennt die Diagnostik Störungen des mikrobiellen Gleichgewichts und erfasst die Resilienz der intestinalen Mikrobiota. Für Reizdarmpatienten gibt der KyberBiom®-Befund zusätzlich den FODMAP-Typ der Mikrobiota an.
Bei der Typ-III-Nahrungsmittelallergie vernetzen sich einzelne Antigen-Antikörper-Verbindungen zu größeren Immunkomplexen. Die Immunkomplexe können sich im Subendothel kleiner Blutgefäße ablagern, zum Beispiel in der Mukosa, der Niere und der Synovia der Gelenke. Dort lösen sie lokale Entzündungen aus, die für die typischen Symptome verantwortlich sind.
Die Biomarker sIgA und EPX weisen die Fähigkeit der Darm-Schleimhaut nach, Erreger, Antigene und Schadstoffe abzuwehren.
Zonulin reguliert die Durchlässigkeit der Dünndarm-Mukosa, während das Protein α1-Antitrypsin bei einem Leaky Gut verstärkt ins Darmlumen übertritt. Erhöhte Zonulin- und α1-Antitrypsin-Werte im Stuhl weisen auf eine erhöhte Permeabilität und damit verbundene Erkrankungen hin.
Calprotectin, Lysozym und Laktoferrin spiegeln das Ausmaß der Granulozyten-Einwanderung in den Darm wider und zeigen damit Entzündungen der Darm-Mukosa an. Die Kombination der Entzündungsmarker erhöht die Sensitivität.
2. Stufe
Eine erhöhte Histaminbelastung und eine verminderte Histamin-Abbaukapazität können die Ursachen einer Histaminintoleranz sein, die beim Patienten allergieähnliche Symptome auslöst.
Das DarmProfil "Verdacht auf Histaminintoleranz" (THAK) und die Messung des histaminabbauenden Enzyms DAO im Serum weisen beide Ursachen verlässlich nach.
Eine Weizensensitivität kann auf Lektine zurückgehen, die unter der Schale des Weizenkorns sitzen. Die Lektine können an Mukosa und Immunzellen binden und dadurch Entzündungen und ein Leaky-Gut-Syndrom auslösen. Eine lektinbedingte Weizensensitivität lässt sich über das Weizenkeim-Agglutinin-IgG nachweisen.
Bei einer Kohlenhydratintoleranz kann der Darm die jeweiligen Zucker nicht resorbieren. Sie gelangen in den Dickdarm und die Bakterien setzen sie dort zu CO2, H2 und kurzkettigen Fettsäuren um. Blähungen, osmotische Diarrhö und Bauchschmerzen sind die Folge. Eine Kohlenhydratintoleranz lässt sich über einen H2-Atemgastest nachweisen.
Bei einer Dünndarmfehlbesiedlung - dem Small Intestinal Bowel Overgrowth (SIBO) - überwuchern Bakterien aus dem Dickdarm die physiologische Dünndarmflora. Das Overgrowth-Syndrom kann Blähungen, Durchfälle und Schmerzen auslösen und Mangelerscheinungen bewirken. Bei einer Dünndarmfehlbesiedlung kommt es oft zu einer verstärkten Zuckervergärung, bei der Wasserstoff und/oder Methan entstehen und abgeatmet werden.
3. Stufe
Ist die Verdauungsleistung beeinträchtigt, kann es zu einem Nährstoffmangel kommen. Ursache können eine Pankreas-Insuffizienz oder ein Mangel an Gallensäuren sein.
4. Stufe
Eine Immunglobulin-E-vermittelte Typ-I-Allergie auf Nahrungsmittelallergene können Sie über einen umfassenden Suchtest oder über kleinere Einzelallergen-Gruppen nachweisen.
Eine IgG4-vermittelte Typ-I-Allergie auf Nahrungsmittelallergene können Sie über einen umfassenden Suchtest oder über kleinere Einzelallergen-Gruppen nachweisen.
Die intestinale Mikrobiota bildet die kurzkettigen Fettsäuren Essigsäure, Propionsäure und Buttersäure. Darüber ernährt die Mikrobiota die Darm-Schleimhaut und beeinflusst unser Sättigungsgefühl.
Die Zöliakiemarker Anti-Gliadin- und Anti-Transglutaminase-Antikörper weisen eine Zöliakie verlässlich nach. Häufig sind die Antikörper im Stuhl bereits nachweisbar, bevor die Serologie positiv reagiert.
Die Zöliakiemarker Anti-Gliadin- und Anti-Transglutaminase-Antikörper weisen eine Zöliakie verlässlich nach. Bei Patienten mit einer aktiven Zöliakie sind die Werte der Anti-Gliadin- und Anti-Transglutaminase-Antikörper nahezu immer erhöht. Der Antikörpertiter korreliert dabei mit dem Ausmaß der Schleimhautläsionen.