Diagnostik-Leitfaden
R14 Meteorismus
Stufendiagnostik bei Meteorismus
1. Stufe
Die KyberBiom®-Diagnostik weist Schlüsselorganismen aus sieben funktionellen Gruppen der Mikrobiota nach. Darüber erkennt die Diagnostik Störungen des mikrobiellen Gleichgewichts und erfasst die Resilienz der intestinalen Mikrobiota. Für Reizdarmpatienten gibt der KyberBiom®-Befund zusätzlich den FODMAP-Typ der Mikrobiota an.
Ist die Verdauungsleistung beeinträchtigt, kann es zu Nährstoffmangel kommen. Ursache können eine Pankreas-Insuffizienz oder ein Mangel an Gallensäuren sein.
Der Biomarker sIgA weist die Fähigkeit der Darm-Schleimhaut nach, Erreger, Antigene und Schadstoffe abzuwehren.
Zonulin reguliert die Durchlässigkeit der Dünndarm-Mukosa, während das Protein α1-Antitrypsin bei einem Leaky Gut verstärkt ins Darmlumen übertritt. Erhöhte Zonulin- und α1-Antitrypsin-Werte im Stuhl weisen auf eine erhöhte Permeabilität und damit verbundene Erkrankungen hin.
Calprotectin, Lysozym und Laktoferrin spiegeln das Ausmaß der Granulozyten-Einwanderung in den Darm wider und zeigen damit Entzündungen der Darm-Mukosa an. Die Kombination der Entzündungsmarker erhöht die Sensitivität.
Therapieoptionen
Mikrobiologische Therapie • Ernährungsumstellung, z. B. FODMAP-arm • Phytotherapie • Pankreasenzyme • Gallensäurebinder • Heilerde • Komplexmittelhomöopathie
2. Stufe
Bei der Typ-III-Nahrungsmittelallergie vernetzen sich einzelne Antigen-Antikörper-Verbindungen zu größeren Immunkomplexen. Die Immunkomplexe können sich im Subendothel kleiner Blutgefäße ablagern, zum Beispiel in der Mukosa, der Niere und der Synovia der Gelenke. Dort lösen sie lokale Entzündungen aus, die für die typischen Symptome verantwortlich sind.
Die Biomarker EPX und β-Defensin 2 weisen die Fähigkeit der Darm-Schleimhaut nach, Erreger, Antigene und Schadstoffe abzuwehren.
Die kurzkettigen Fettsäuren Buttersäure, Propionsäure und Essigsäure geben Hinweise auf den Versorgungszustand der Darm-Schleimhaut und das bakteriell vermittelte Sättigungsgefühl.
Eine erhöhte Histaminbelastung und eine verminderte Histamin-Abbaukapazität können die Ursachen einer Histaminintoleranz sein, die beim Patienten allergieähnliche Symptome auslöst.
Das DarmProfil "Verdacht auf Histaminintoleranz" (THAK) und die Messung des histaminabbauenden Enzyms DAO im Serum weisen beide Ursachen verlässlich nach.
Therapieoptionen
Ernährungsumstellung, temporäre Karenz oder Reduktion • bei Histamin-Intoleranz: Antihistaminika, Mastzellstabilisatoren, DAO-Substitutionspräparate • Orthomolekulare Therapie • Phytotherapie • Komplexmittelhomöopathie • Mikrobiologische Therapie • Heilerde • resistente Stärke, Buttersäure
3. Stufe
Bei einer Kohlenhydratintoleranz kann der Darm die jeweiligen Zucker nicht resorbieren. Sie gelangen in den Dickdarm und die Bakterien setzen sie dort zu CO2, H2 und kurzkettigen Fettsäuren um. Blähungen, osmotische Diarrhö und Bauchschmerzen sind die Folge. Eine Kohlenhydratintoleranz lässt sich über einen H2-Atemgastest nachweisen.
Bei einer Dünndarmfehlbesiedlung - dem Small Intestinal Bowel Overgrowth (SIBO) - überwuchern Bakterien aus dem Dickdarm die physiologische Dünndarmflora. Das Overgrowth-Syndrom kann Blähungen, Durchfälle und Schmerzen auslösen und Mangelerscheinungen bewirken. Bei einer Dünndarmfehlbesiedlung kommt es oft zu einer verstärkten Zuckervergärung, bei der Wasserstoff und/oder Methan entstehen und abgeatmet werden.
Therapieoptionen
Ernährungsumstellung • Milieustabilisierung • Magnesium-Peroxid • Enzympräparate • Mineralien/Spurenelemente • Phytotherapie, ggf. Kombination Probiotikum und Lysozym • Bewegungstherapie • Kneipp- und physiotherapeutische Anwendungen
4. Stufe
Auch Abdominalbeschwerden ohne Durchfall können mit enteropathogenen Erregern verbunden sein, die Erreger bleiben dann nicht selten unerkannt. Das Enteropathogene-Erreger-Panel untersucht deshalb Stuhlproben auf 22 verschiedene Bakterien, Viren und Parasiten gleichzeitig.
Das Institut für Mikroökologie weist Parasiten, Wurmeier und Würmer entsprechend mikrobiologisch-infektiologischem Qualitätsstandard nach.
Therapieoptionen
ggf. Antibiotika/antiparasitäre Therapie • Mikrobiologische Therapie • Heilerde