Reizdarmsyndrom: Hilft mir eine FODMAP-Diät?
06. August 2018YouTube inaktiv
Aufgrund Ihrer Cookie-Einstellungen kann dieses Modul nicht geladen werden.
Wenn Sie dieses Modul sehen möchten, passen Sie bitte Ihre Cookie-Einstellungen entsprechend an.
Nicht selten stecken hinter Reizdarmbeschwerden Unverträglichkeiten gegen Lebensmittel. Deswegen macht aktuell eine neue Diät von sich Reden: die FODMAP-Diät. Die Diät kann bei Reizdarmbeschwerden tatsächlich Linderung bringen – allerdings gilt das nicht für jeden. Ob die Diät greift oder nicht, hängt - mal wieder – von der Darmflora ab. Warum das so ist, erklärt Darmspezialist Dr. Thomas Ellwanger kurzweilig und leicht verständlich im Video.
FODMAP - Was steckt hinter der Abkürzung?
Hinter dem Abkürzungsmonster FODMAP verbergen sich verschiedene Zuckerarten. Dazu muss man wissen: die Gruppe der Zucker ist viel größer, als allgemein bekannt. Die Zucker unterscheiden sich vor allem in der Größe ihrer einzelnen Moleküle. Die Fruktose, also der Fruchtzucker, besteht zum Beispiel aus der kleinstmöglichen Zuckereinheit. Im Fachjargon heißt das Monosaccharid und steht für das M in FODMAP. Der Milchzucker, die Laktose, ist doppelt so groß und damit ein Disaccharid – kurz D.
F und O stehen für „fermentierbare Oligosaccharide“, das sind Zucker aus mehreren Zuckereinheiten, die die Darmflora gut verdauen kann. Sie kommen zum Beispiel in Hülsenfrüchten und Artischocken vor. Das A in FODMAP steht für das englische "And" und verbessert nur die Aussprache der sperrigen Abkürzung.
P ist schließlich die Abkürzung für Polyole, darunter lassen sich Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit, Mannitol, Xylitol und Maltitol zusammenfassen.
Bei Gesunden verursachen die genannten Zuckerarten im Allgemeinen keine Probleme. Ist aber zum Beispiel die Aufnahme der Zucker über die Darmwand eingeschränkt, gelangen größere Mengen in die unteren Darmabschnitte. Dort können die Zucker Durchfälle auslösen, weil sie Wasser aus dem Körperinneren in den Darm ziehen. Außerdem stürzen sich Darmbakterien auf die Zucker und produzieren dabei jede Menge Gase. Wie viel Gas bei der bakteriellen Gärung entsteht, hängt von der Zusammensetzung der Darmflora ab. Entsprechend lässt sich die Darmflora in drei verschiedene FODMAP-Typen einteilen.
Der FODMAP-Typ gibt eine wichtige Orientierung, ob die Zuckerarten wirklich Beschwerden verursachen, und verhindert damit unnötige Versuche, Lebensmittel nach dem Ausschlussverfahren wegzulassen.
Bei den FODMAP-Typen 2 und 3 ist eine FODMAP-arme Diät sinnvoll. In der ersten Phase der Diät sollten FODMAP-reiche Lebensmittel für vier bis acht Wochen strikt gemieden werden. Die Beschwerden lassen daraufhin meist stark nach. Danach können einzelne Lebensmittel wieder in den Speiseplan aufgenommen und auf ihre Verträglichkeit getestet werden. Das Ziel bei dem Vorgehen ist ein Ernährungsplan, der trotz der Ernährungseinschränkung so bunt wie möglich ist.