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Burnout - Chronische Müdigkeit, Erschöpfung und Depression

09. Januar 2025

Definition Burnout

Burnout entsteht, wenn Menschen ständig überlastet sind und sich permanent ausgebrannt fühlen. Dies äußert sich in einer völligen körperlichen, emotionalen und geistigen Erschöpfung, die zu einer stark verminderten Leistungsfähigkeit führt.

Das Burnout-Syndrom ist eine komplexe Erkrankung mit psychischen und körperlichen Symptomen wie:

• Erschöpfung, Energiemangel, verminderte Leistungsfähigkeit
• Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Entscheidungsunfähigkeit
• Depressionen, Angst
• erhöhter Infektanfälligkeit
• Müdigkeit, Schlafstörungen, Schwindel
• Muskelverspannungen, Rücken- und Kopfschmerzen
• Magen-Darm-Beschwerden

Laut aktuellen Studien haben immer mehr Menschen in Deutschland Angst vor einem Burnout. Das bestätigen auch die steigenden Zahlen der Burnout-Patienten. Hauptursachen sind Überstunden, ständiger Termindruck, hohe körperliche Belastung, ständige Erreichbarkeit im Job und fehlende Wertschätzung.

Burnout-Diagnostik

Burnout zu diagnostizieren, gestaltet sich oft schwierig, da die Abgrenzung zwischen Stress, Erschöpfung und Depression nicht immer gelingt. Die Ähnlichkeit der Symptome kann dazu führen, dass Betroffene die Diagnose Burnout-Syndrom erhalten, obwohl sie eigentlich an einer Depression leiden. Häufig wird außerdem unterschätzt, dass ein Mangel an essentiellen Vitaminen und Kofaktoren sowie eine chronische, stille Entzündung Auslöser von psychischen Auffälligkeiten sein können. Die Diagnose eines Ungleichgewichts dieser Faktoren hilft, Burnout-Symptomen wie Müdigkeit, Erschöpfung und Depression entgegenzuwirken bzw. vorzubeugen.

Insbesondere ein Mangel der Diaminooxidase und der Vitamine B1, B12, D und Coenzym Q10 sowie ein erhöhtes hsCRP geben Hinweise auf das individuelle Burnout-Risiko.

Histamin-Intoleranz: Möglicher Auslöser von Erschöpfung 

Histamin ist ein Gewebshormon, das unser Körper selbst bildet und über Lebensmittel aufgenommen wird. Der Abbau des Histamins erfolgt über körpereigene Enzyme. Dazu gehört primär die Diaminooxidase (DAO), die von Darmschleimhautzellen produziert wird.

Ist die Konzentration der DAO nicht ausreichend, kann das Histamin nicht schnell genug abgebaut werden.

Folgende Symptome können durch überschüssiges Histamin ausgelöst werden:
• Müdigkeit
• Erschöpfung
• allgemeines Krankheitsgefühl
• Benommenheit
• Gedächtnis- und Wortfindungsstörungen
• Kopfschmerzen, Migräne
• Stimmungsschwankungen
• Depressionen

Niedrige Konzentrationen der DAO weisen auf eine Histaminintoleranz hin, die mit Magen-Darm-Symptomen wie Übelkeit, Blähungen und Bauchschmerzen aber auch Rötungen der Haut und Herz-Kreislauf-Beschwerden einhergehen kann.

Vitamin B1: Pflege der mentalen Fitness

Vitamin B1 (Thiamin) ist ein essenzieller Mikronährstoff und Kofaktor für eine Reihe von Enzymen. Es spielt eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel. 

Frühe Symptome eines Thiaminmangels sind Müdigkeit, Reizbarkeit, Gedächtnisstörungen, Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Bauchschmerzen und Gewichtsverlust.

Trotz der Verfügbarkeit von Thiamin in der Nahrung stellt der Thiaminmangel ein meist übersehenes Problem dar. Die industrielle Verarbeitung mindert den Vitamin- und Nährstoffgehalt von Lebensmitteln. Ein erhöhter Konsum verarbeiteter Lebensmittel mit hohem Anteil von einfachen Kohlenhydraten, die nicht mit ausreichenden Mengen an Vitaminen ergänzt werden, wird als „hochkalorische Mangelernährung“ bezeichnet. Die Zufuhr von Kohlenhydraten lässt den Bedarf an Thiamin zusätzlich steigern.

So ist es nicht verwunderlich, dass Kinder und Erwachsene, die unter hoher psychischer und physischer Belastung stehen und sich unausgewogen ernähren, einem erhöhten Burnout-Risiko ausgesetzt sind.

 

Vitamin B12: Energie und Schutz für Zellen und Nerven

Der Körper benötigt Vitamin B12 für den Energiestoffwechsel, zur Bildung von Blutzellen, zum Schutz der Blutgefäße und zum Aufbau der Nerven. Vitamin B12 ist ein essentielles Vitamin, d.h. der Körper kann das Vitamin nicht selbst herstellen. Es muss stattdessen mit der Nahrung, insbesondere über tierische Lebensmittel, aufgenommen werden. Ein Vitamin-B12-Mangel betrifft deshalb häufig Personen mit einseitiger Ernährung, die keine Produkte tierischen Ursprungs essen.

Ein Vitamin B12-Mangel kann zu folgenden Symptomen führen, die wesentlich zur Entstehung eines Burnouts beitragen können:

• Muskelschwäche
• Müdigkeit
• Konzentrationsschwäche
• Gedächtnisstörungen
• Kopfschmerzen
• Depression
• Verwirrtheit

Vitamin D: Der Allrounder unter den Vitaminen

Vitamin D ist gemeinhin als „Sonnenscheinvitamin“ bekannt, das notwendig für die Bildung, das Wachstum und die Reparatur der Knochen ist. Darüber hinaus fördert es das Zellwachstum und die Immunabwehr. Vitamin D ist beteiligt an der Weiterleitung von Informationen über Nervenbahnen und reguliert entzündliche Prozesse herunter. Ferner ist Vitamin D als Nerven-schützender Faktor anerkannt. Die häufigste Ursache eines Vitamin D-Mangels ist ein Mangel an Sonnenlicht und eine unzureichende Aufnahme von Vitamin D über die Nahrung.

 

Ein Mangel an Vitamin D steht im Zusammenhang mit Depressionen, Psychosen, Stimmungsschwankungen, Autismus und verminderter Leistungsfähigkeit.

Eine unzureichende Vitamin D Versorgung erhöht außerdem das Risiko für eine Reihe von Erkrankungen wie Osteoporose, Diabetes, Demenz und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Außerdem erhöht sich die Allergieneigung und Infektanfälligkeit.

Coenzym Q10: Energie für den ganzen Körper

Coenzym Q10 (Q10) ist eine körpereigene Vitamin-ähnliche Substanz, die größtenteils im Körper selbst produziert und zum Teil über die Nahrung aufgenommen wird. In jeder menschlichen Zelle wird Energie aus Nährstoffen wie Fett, Zucker und Eiweiß produziert. Q10 ist an der Erzeugung von mehr als 95 % der gesamten Körperenergie beteiligt. Die Organe mit dem höchsten Energiebedarf wie Gehirn, Muskeln, Herz, Lunge und Leber weisen deshalb auch die höchsten Q10-Konzentrationen auf.

Bei ausgewogener Ernährung und ausreichender körperlicher Aktivität kommt ein Mangel an Q10 eher selten vor. Allerdings sinkt ab dem 30. Lebensjahr der Q10-Gehalt in den Organen. Das macht sich durch einen zunehmenden Energiemangel bemerkbar.

Zusätzliche Faktoren wie Stress, körperliche und psychische Überforderung, Krankheiten und Medikamente tragen dazu bei, dass der Verlust an Q10 zunimmt. Ein niedriger Spiegel an Q10 kann zu Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Depressionen führen.

hsCRP: Die stillen Signale im Körper aufdecken

Ständige Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Gereiztheit und Gedächtnisschwäche werden häufig von Erschöpfung und Infektanfälligkeit begleitet. Diese Symptome können ihre Ursache in einer stillen Entzündung (Silent Inflammation) im Körper haben. Stille Entzündungen verlaufen anfangs ohne typische Entzündungssymptome und können sich deshalb unbemerkt ausbreiten und das Immunsystem
schwächen. Oft ist durch diesen Entzündungsprozess auch das Serotonin, unser Glückshormon, vermindert. Neben einer gestörten Darmökologie kann die stille Entzündung durch körperlichen und psychischen Stress, Bewegungsmangel, unausgewogene Ernährung sowie Nikotin und Alkohol ausgelöst und unterhalten werden.  

Das hochsensitive C-reaktive Protein (hsCRP) ist ein sensitiver Entzündungsmarker, mit dessen Hilfe eine stille Entzündung aufgedeckt werden kann.

Diagnostik des Burnout-Risikos – So einfach geht’s! 

Für die Diagnostik des Burnout-Risikos nimmt Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen Blut ab und sendet es an das MVZ Institut für Mikroökologie GmbH. Nach etwa einer Woche erhält er oder sie einen Befund mit Ernährungs- und Therapieempfehlungen. Daraus geht hervor, welche Maßnahmen individuell zur Behebung oder Prävention möglicher Ursachen von Müdigkeit, Erschöpfung und Depression ergriffen werden können.