Darmkrebsvorsorge: Tumoren früh erkennen und Heilungschancen verbessern
16. März 2022Darmkrebs noch genauer mit dem ColoAlert-Stuhltest nachweisen
Darmkrebs ist nach Prostata- und Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung in Deutschland, an der jährlich über 60.000 Menschen erkranken. Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts sterben pro Jahr ca. 25.000 Menschen an den Folgen ihrer Darmkrebserkrankung. Ein Grund dafür ist die späte Erkennung von Darmkrebs. Frühzeitig erkannt ist Darmkrebs jedoch zu fast 100 Prozent heilbar.
Was ist Darmkrebs und wie entsteht er?
Als Darmkrebs werden alle bösartigen Tumoren in den Bereichen des Dick- und Mastdarms bezeichnet, sogenannte Kolonkarzinome und Rektumkarzinome. In den meisten Fällen entsteht Darmkrebs aus Polypen. Das sind zu Beginn gutartige Zellhaufen, die bei vielen Menschen vorkommen. Die meisten Polypen bleiben klein und harmlos. Während der natürlichen Teilung können sie sich aber genetisch verändern, wodurch die Zellen entarten und zu Darmkrebsvorstufen werden können. Auch bestimmte Erkrankungen des Darms wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa können Krebs begünstigen.
Bin ich betroffen? Risikofaktoren für eine Darmkrebserkrankung
Der größte Risikofaktor für Darmkrebs ist das Alter. Die ständig ablaufende, natürliche Teilung der Darmschleimhautzellen funktioniert mit der Zeit immer unzuverlässiger und es kommt vermehrt zu Fehlern in der DNA, dem Erbgut der Zelle. Dadurch entstehen krankhaft veränderte, mutierte Zellen, die sich zu Darmkrebs entwickeln können. Falsche Ernährung, Rauchen, Alkoholkonsum und Übergewicht sind weitere Risikofaktoren. Sie wirken sich negativ auf das Immunsystem aus und hemmen die Bekämpfung der entarteten Zellen. Der Tumor entzieht sich somit der Kontrolle des Immunsystems und kann häufig ungehindert wachsen. Auch Darmkrebsfälle in der Familie erhöhen das eigene Risiko, an Darmkrebs zu erkranken.
Gibt es Symptome, die auf Darmkrebs hindeuten?
In den Anfangsstadien der Tumorbildung sind Symptome selten, weshalb Erkrankte oft erst zum Arzt gehen, wenn die Krankheit bereits fortgeschritten ist und Beschwerden eintreten. Das können sein:
- anhaltender Durchfall
- krampfartige Bauchschmerzen
- Blut im Stuhl
- chronische Verstopfungen
Treten die Beschwerden auf, befindet sich die Krankheit oft bereits in einem fortgeschrittenen Stadium und ist schwer heilbar. Eine Vorsorge sollte daher nicht von Symptomen abhängig gemacht werden.
Heilungschancen nach Stadien
Gemäß seiner Ausbreitung wird Darmkrebs in verschiedene Stadien eingeteilt, die nach dem Dukes-System klassifiziert sind. Die vier Stadien verdeutlichen: Je früher der Tumor erkannt wird, desto besser ist die Heilungsprognose.
Der Tumor beschränkt sich auf die oberflächlichen Zellschichten des Darms.
Behandlung: i.d.R. einfache Operation
Der Tumor ist vergrößert, dringt in die Muskelschicht ein und kann sich vollständig durch die Darmwand erstrecken.
Behandlung: Operation & Chemotherapie
Der Darmkrebs metastasiert und breitet sich auf die nächstgelegenen Lymphknoten aus.
Behandlung: Operation & Chemotherapie
Der Darmkrebs hat Metastasen gebildet und auf andere Organe wie die Leber und die Lunge gestreut.
Behandlung: Operation & Chemotherapie
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Wie kann ich Darmkrebs vorbeugen?
Um sich vor einer schweren Darmkrebserkrankung zu schützen, ist es wichtig vorzusorgen. Eine gesunde Lebensweise mit ausreichend Bewegung und einer ballaststoffreichen Ernährung mit viel Obst und Gemüse senkt nachweislich das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Eine geregelte Verdauung und genügend Flüssigkeit unterstützen den Darm. Sie sollten täglich etwa 30 g Ballaststoffe zu sich nehmen, beispielsweise durch verschiedene Obst- und Gemüsesorten und durch Vollkornprodukte. Erwachsene sollten pro Tag zwei bis drei Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Der Richtwert liegt bei etwa 30 ml pro Kilogramm Körpergewicht.
Beispiel für einen Menschen, der 80 kg wiegt:
80 kg x 30 ml = 2,4 Liter Flüssigkeitsbedarf pro Tag
Darmkrebsvorsorge im Überblick
Am effektivsten schützt aber eine Vorsorgeuntersuchung, da sich Darmkrebs in der Regel über viele Jahre aus Vorstufen langsam entwickelt.
Darmspiegelung (Koloskopie)
Ab dem Alter von 50 Jahren hat jeder gesetzlich Versicherte in Deutschland Anspruch auf regelmäßige Untersuchungen zur Früherkennung von Darmkrebs. Dazu gehören zwei Darmspiegelungen (Koloskopie) für Männer ab 50 Jahren und für Frauen ab 55 Jahren im Abstand von zehn Jahren. Liegen weitere Risikofaktoren vor, wie eine familiäre Vorbelastung, sollten die Betroffenen bereits zehn Jahre früher mit der Vorsorge beginnen. Bei der Koloskopie untersucht ein Facharzt den Darm systematisch mit einem Endoskop nach Auffälligkeiten. Das Verfahren ist sehr zuverlässig, denn es kann Krebsvorstufen mit einer Größe von mindestens 10 Millimetern mit einer Wahrscheinlichkeit von beinahe 100 Prozent erkennen.
Stuhltest auf verborgenes Blut im Stuhl
Da viele Menschen die Darmspiegelung aufgrund ihres aufwendigen und unangenehmen Ablaufs scheuen, steht ab dem 50. Lebensjahr alternativ ein- bis zweijährlich ein immunologischer fäkaler Okkultbluttest (iFOBT) zur Auswahl. Okkultblut ist nicht-sichtbares, verborgenes Blut im Stuhl, das auf Veränderungen im Darm und somit auf Polypen und Tumoren hinweisen kann.
Vor- und Nachteile der gängigen Darmkrebsvorsorge
Methode | Vorteile/Nachteile |
---|---|
Darmspiegelung (Koloskopie) | Vorteile:
Nachteile:
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Okkultbluttest (iFOBT) | Vorteile:
Nachteile:
|
Gibt es weniger aufwendige und verlässlichere Alternativen?
Da die Darmspiegelung zu selten in Anspruch genommen wird und der Okkultbluttest nicht-blutende Tumoren im Anfangsstadium übersieht, schwinden die Heilungschancen bei Darmkrebspatienten/-innen. Denn nur früh erkannt ist die Erkrankung heilbar. Daher setzen wir vom Institut für Mikroökologie schon lange auf zwei kombinierte diagnostische Ansätze:
Zum Aufspüren von okkultem Blut im Stuhl bestimmen wir neben dem immunologischen Nachweis von Hämoglobin (iFOBT) auch den Hämoglobin-Haptoglobin-Komplex im Stuhl. Der Vorteil dieser Methode ist, dass hier auch das Blut aus höheren, rechtsseitig gelegenen Darmabschnitten nachgewiesen werden kann. Somit werden auch dort lokalisierte gutartige Polypen und Tumoren besser entdeckt. Ein weiterer Bestandteil unseres Testkonzepts ist die M2-Pyruvatkinase (M2-PK). Hierbei handelt es sich um einen Stuhl-Marker, der besonders bei Gewebewucherungen vermehrt gebildet wird. Durch die Bestimmung von M2-PK im Stuhl können auch Polypen und Tumoren aufgespürt werden, die nicht bluten und so allein durch den Test auf okkultes Blut nicht nachgewiesen werden können.
Kontinuierliche Forschung und Entwicklung fördern neue Technologien, die wiederum neue Möglichkeiten mit sich bringen. Das Ergebnis: der ColoAlert-Stuhltest. Der innovative Test basiert auf der PCR-Technologie und untersucht den Stuhl gezielt auf das Vorhandensein von Tumor-DNA. Damit sind Gene gemeint, die in Darmkrebszellen zu finden sind und schon in frühen Stadien mit dem Stuhl ausgeschieden werden. Der ColoAlert-Test kombiniert den Nachweis spezifischer Tumor-DNA mit dem immunologischen Nachweis von okkultem Blut im Stuhl. Der Test erkennt über 85 Prozent der Darmkrebsfälle und ermöglicht auch den Nachweis von nicht-blutenden Tumoren. Der ColoAlert ist damit der derzeit sensitivste Stuhltest für die nicht-invasive Darmkrebsvorsorge. Er kann Erkrankte bereits in frühen Stadien identifizieren und bietet diesen so erhöhte Heilungschancen.
Die Vorteile des ColoAlert-Stuhltests auf einen Blick
- hohe Darmkrebserkennungsrate
- entdeckt bis zu 60 Prozent mehr Darmkrebsfälle als der Stuhltest der Krankenversicherungen
- Probe bequem zuhause entnehmbar
- verbesserte Früherkennung durch Tumor-DNA-Nachweis
- nicht-invasive Darmkrebsvorsorge
- Ergebnisse innerhalb von sieben Werktagen
Darmkrebs mit dem Tumor-DNA-Nachweis auf der Spur
Die mutierten Darmzellen lösen sich zu einem kleinen Teil kontinuierlich von der Darmwand ab und werden mit dem Stuhl ausgeschieden. Die sogenannte PCR ist ein molekularbiologisches Diagnostik-Verfahren. Sie weist die Tumor-DNA im Stuhl zuverlässig nach und kann Tumoren bereits in einem ganz frühen Stadium aufspüren – noch bevor sie endoskopisch sichtbar und Symptome spürbar sind.
Wichtig zu wissen: Im Rahmen der Laboranalysen von ColoAlert werden nicht Ihre persönlichen Erbanlagen untersucht. Es wird ausschließlich überprüft, ob Zellen des Darmes zu Tumorzellen mutiert sind, um Darmkrebs oder seine Vorstufen möglichst frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können.
Ein Darmkrebsvorsorge-Stuhltest kann eine Darmspiegelung nicht ersetzen. Im Falle eines positiven Testbefunds sollte das Ergebnis unbedingt mit einer Koloskopie bestätigt werden. Auch lassen sich auf diesem Weg Polypen direkt entfernen.
Wo kann ich die moderne Darmkrebsvorsorge durchführen lassen?
Wenn Sie sich für eine Darmkrebsvorsorge interessieren, sprechen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Therapeuten auf die Möglichkeiten an. Sie oder er kann Sie bestmöglich beraten und den entsprechenden Test veranlassen. Sie müssen nichts weiter tun, als die Stuhlprobe zuhause zu entnehmen und an das MVZ Institut für Mikroökologie zu schicken. Ihr Arzt oder Ihre Therapeutin erhält nach wenigen Tagen einen Befund und bespricht die Ergebnisse und das eventuell weitere Vorgehen mit Ihnen.
Bitte beachten Sie, dass der ColoAlert – wie viele andere innovative Tests – noch nicht von den gesetzlichen Krankenversicherungen erstattet wird. Sowohl für die Vorsorge als auch bei konkreten Symptomen im Magen-Darm-Trakt, wie krampfartigen Bauchschmerzen, chronischem Durchfall oder Verstopfung, erstatten jedoch viele private Krankenversicherungen den Test. Sprechen Sie diesbezüglich im Zweifelsfall mit Ihrer beratenden Ärztin oder Ihrem Arzt und Ihrer Versicherung.
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