Für Ärzte und Therapeuten

Burnout

Diagnostik und Prävention möglicher Ursachen für Müdigkeit, Erschöpfung und Depression

Mit Burnout werden Symptome einer psychischen Erkrankung bezeichnet. Nach der weit verbreiteten Definition wird darunter ein Zustand andauernder Erschöpfung infolge von anhaltender Überlastung zusammengefasst. Dieser Zustand ist gekennzeichnet durch totale körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung mit verminderter Leistungsfähigkeit.

Bei der Diagnostik des Burnout-Syndroms wird meist vernachlässigt, dass ein Mangel an essentiellen Vitaminen und Co-Faktoren sowie chronische Entzündungen häufig Auslöser für psychische Auffälligkeiten sein können. Zu den aus komplementärmedizinischer Sicht wichtigsten Faktoren, die den Zustand andauernder Erschöpfung auslösen bzw. verstärken können, gehören ein gestörter Histamin-Abbau, Vitaminmangel und chronische, subklinische, systemische Entzündungen. Einen guten Aufschluss über das Burnout-Risiko liefert ein Gesamtbild der wichtigsten Faktoren, deren Mangel oder Ungleichgewicht zu einer schnellen körperlichen und geistigen Erschöpfung bei geringer Belastung führen können.

Unser neues Diagnostikprofil Burnout erfasst die Ineffizienz der Diaminooxidase, einen Mangel an Vitamin B1, B12, D und Coenzym Q10 sowie erhöhtes hsCRP, die insbesondere Burnout-bedingte Müdigkeit, Erschöpfung und Depression hervorrufen können.

Profil Burnout: Parameter

Diaminooxidase (DAO): der Schlüsselfaktor der Histamin-Intoleranz

Der Abbau von Histamin erfolgt durch körpereigenen Enzyme: die Diaminooxidase (DAO) und Histamin-N-Methyltransferase (HNMT). Kann das mit der Nahrung aufgenommene oder aus körpereigenen Zellen freigesetztes Histamin nicht schnell genug abgebaut werden, kann das zu variablen Symptomen wie Müdigkeit, Erschöpfungszustände, Stimmungsschwankungen und Depressionen führen.

Vitamin B1: der Trigger mentaler Fitness

Vitamin B1 (Thiamin) ist ein essentieller Nährstoff, Cofaktor für eine Reihe von Enzymen und ein zentraler Faktor im Energiestoffwechsel. Frühsymptome eines Thiaminmangels sind Müdigkeit, Reizbarkeit, Gedächtnisstörungen, Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Bauchschmerzen und Gewichtsverlust. Wird die Ursache dieser Symptome nicht erkannt, können sich schwere neuropsychiatrische Folgen wie Apathie und Verwirrtheit entwickeln.

Holotranscobalamin: die aktive Form des Vitamin B12

Der Körper benötigt Vitamin B12 für den Energiestoffwechsel, die Bildung von Blutzellen, den Schutz der Blutgefäße und den Aufbau der Nervenhüllen. Vitamin B12 wird in großen Mengen vor allem in der Leber gespeichert. Ein Mangel entwickelt sich daher sehr langsam. Sind die Reserven an Vitamin B12 erschöpft, treten Symptome wie Muskelschwäche, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Gedächtnisstörungen, Kopfschmerzen und Depressionen auf.

Vitamin D: der Allrounder

Vitamin D ist ein neuroprotektiver Faktor und spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Gehirns. Niedrige Konzentrationen oder ein Mangel an Vitamin D werden mit verschiedenen psychischen und neuropsychiatrischen Störungen wie Depressionen, Psychosen, Stimmungsschwankungen, Autismus und kognitiven Defiziten in Verbindung gebracht.

Coenzym Q10: entscheidender Faktor in der Energieerzeugung

Coenzym Q10 (Q10) ist eine körpereigene vitaminähnliche Substanz, die als Coenzym an der Produktion von über 95% der gesamten Körperenergie (ATP) beteiligt ist. Die Organe mit dem höchsten Energiebedarf - wie Gehirn, Herz, Lunge und Leber - weisen daher auch die höchsten Q-10-Konzentrationen auf. Allein das Gehirn verbraucht im Ruhezustand ca. 20 % der Energie, so dass ein niedriger Q-10-Spiegel zu Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Depressionen und Burnout führen kann.

hsCRP: Biomarker der stillen Entzündung

Typische Burnout-Symptome wie ständige Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Gereiztheit und Gedächtnisschwäche gehen häufig mit Erschöpfung und Infektanfälligkeit einher. Diese Symptome können eine Ursache für stille Entzündungen sein. Die Früherkennung mittels hochsensitivem C-reaktivem Protein (hsCRP) ist wichtig, um die Ursachen der stillen Entzündung zu erkennen.

Die auf der Diagnostik basierende Therapie kann folgende Symptome verbessern:

  • Müdigkeit
  • Schlafstörungen
  • Erschöpfungszustände
  • Antriebslosigkeit
  • Reizbarkeit
  • Stimmungsschwankungen
  • Gedächtnisstörungen
  • Konzentrationsschwäche
  • kognitive Defizite
  • Appetitlosigkeit
  • Bauchschmerzen
  • Gewichtsverlust
  • Muskelschwäche
  • Kopfschmerzen
  • Depressionen
  • Psychosen

Was kreuze ich an?

Sie finden die Vitamindiagnostik auf den Untersuchungsaufträgen für privatversicherte Patienten und selbstzahlende, gesetzlich versicherte Patienten auf Seite 3 auf Seite 3 unter der Ziffer:

  • s100 Profil Burnout 

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Literatur
Gröber, Uwe: Orthomolekulare Medizin. Ein Leitfaden für Apotheker und Ärzte, 3. unveränderte Auflage, Essen, Wissenschaftliche Vertragsgesellschaft mbH Stuttgart, 2008.