Für Ärzte und Therapeuten
Vitamindiagnostik
Protektive Schlüsselvitamine und Energiestoffwechsel im Fokus
Vitamine spielen eine wesentliche Rolle bei der Erhaltung unserer Gesundheit und unseres Wohlbefindens. Sie sind essentielle Nährstoffe, die unser Körper für eine Vielzahl lebenswichtiger Funktionen und Stoffwechselprozesse benötigt. Bestimmte Vitamine schützen z. B. vor Zell- und Nervenschäden, oxidativem Stress und kardiovaskulären Erkrankungen. Speziell die B-Vitamine spielen eine entscheidende Rolle beim Energiestoffwechsel. Eine optimale Versorgung mit Vitaminen und Cofaktoren wie Coenzym Q10 ist wichtig, damit der Mensch auch bei hohen Belastungen gesund und leistungsfähig bleibt.
Mit unserer Vitamindiagnostik können Sie gezielt Mangelzustände aufdecken, bevor sie symptomatisch werden. Sind diese erkannt, erleichtert das den Weg zur Heilung und beugt Krankheiten vor.
Vitaminprofile
Krankhafte Zustände aufgrund eines Vitaminmangels entstehen in Folge einer lang andauernderen Unterversorgung. Zu Beginn eines Mangels können unspezifische Symptome, wie Müdigkeit, Leistungsschwäche, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Schlaflosigkeit, eingeschränkte Stresstoleranz und andere auftreten. Das macht es schwierig, die Symptome der Vitaminversorgung zuzuordnen. Im späteren Verlauf können sie sich nicht selten als irreversible Schäden an Gefäßen und Nervensystem manifestieren. Mit Hilfe unserer intelligenten Vitaminprofile lässt sich der individuelle Vitaminstatus Ihrer Patientinnen und Patienten bewerten.
Antioxidative Vitamine
Die Vitamine A, B2, C, E und Coenzym Q10 wirken als Antioxidantien und schützen somit vor oxidativem Stress. Sie neutralisieren reaktive Sauerstoffspezies im Körper. Verschiebt sich das Gleichgewicht oxidativer und reduktiver Reaktionen zugunsten der oxidativen Prozesse, spricht man von oxidativem Stress. Die involvierten reaktiven Sauerstoffspezies können Zellen, Proteine, Enzyme sowie das Erbgut schädigen und Alterungsprozesse beschleunigen. Oxidativer Stress wird mit Krebs Erkrankungen des Immunsystems, rheumatischen und neurodegenerativen Erkrankungen sowie Tumorentstehung in Verbindung gebracht.
Neuroprotektive Vitamine
Die Vitamine A, B1, B6, B12, D, und Folsäure sind von essentiellen Bedeutung für das zentrale und periphere Nervensystem. Der Mangel an diesen Vitaminen führt zur gesteigerten Homocysteinbildung, das eine besonders hohe toxische Wirkung auf das Endothel der zerebralen Gefäße hat. Neurodegenerative Erkrankungen zeichnen sich durch eine fortschreitende irreversible Schädigung und Verlust von Nervenzellen aus. Zu den Folgeerkrankungen gehören Polyneuropathien, funikuläre Myelose und die Alzheimer Demenz, welche mit einer Hirnatrophie einhergeht. Erste klinische Symptome sind oft unspezifisch, wie Parästhesien, Kribbeln, Empfindungsstörungen, Appetitverlust, Müdigkeit, Kopfschmerzen. Die neuroprotektiven Vitamine helfen, den neurodegenerativen Krankheiten vorzubeugen aber auch bei der Bewältigung von chronischem Stress.
Kardioprotektive Vitamine
Die Vitamine B1, B6, C, D, E und Coenzym Q10 haben kardioprotektive Eigenschaften. Kardiovaskuläre Erkrankungen sind die häufigste Mortalitätsursache der westlichen Welt. Ein Mangel an kardioprotektiven Vitaminen kann zu ersten unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit, Entzündungen oder hohen Blutfettwerten führen. Im fortgeschrittenen Stadium treten klinische Erscheinungen wie Arteriosklerose, koronare Herzkrankheit, Herzrhythmusstörungen und Thrombenbildung. Zusätzlich steigt das Risiko für Schlaganfall und senile Demenz.
Energiestoffwechsel-aktivierende Vitamine
Die Vitamine B1, B2, B6, B12 Folsäure und Coenzym Q10 steigern und erhalten die Leistungsfähigkeit, indem Sie den Energiestoffwechsel antreiben. Die B-Vitamine helfen beim Abbau von Nährstoffen wie Proteinen, Kohlenhydraten und Fetten und stellen somit dem menschlichen Organismus Energie zur Verfügung. Sie sind für die Produktion von Adenosintriphosphat (ATP), dem Hauptenergieträger der Zellen, essentiell. Ein Mangel an Energiestoffwechsel-fördernder Vitamine kann zu chronischer Erschöpfung, Müdigkeit, Muskelschwäche, Kopfschmerzen, Gedächtnis- und Konzentrationsschwierigkeiten, Schlaflosigkeit und weiteren Symptomen führen.
Sinnvolle Kombinationsdiagnostik
Neben der Ernährungsanamnese ist eine weiterführende Diagnostik zur Abklärung von Resorptionsstörungen bzw. enteralen Verlusten zu empfehlen. Ist z. B. die Darmschleimhaut geschädigt, ist auch die Aufnahme von Vitaminen und Cofaktoren gestört und es kommt häufig zu Vitaminmangelzuständen. Um diese aufzudecken, empfehlen wir die Vitamindiagnostik als sinnvolle Ergänzung zu unserer bewährten Mikrobiom- und biochemischen Stuhldiagnostik.
Besteht ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko oder liegt bereits eine kardiovaskuläre Erkrankung vor, ist, neben der CardioHeparMetabolic-Diagnostik (CHM), die Bestimmung der kardioprotektiven und antioxidativen Vitamine sinnvoll. Sie verbessern die Herzfunktion und schützen vor oxidativem Stress, der Herz und Gefäße schädigt.
Zeigt sich in der CHM-Diagnostik ein erhöhtes Hepar-Risiko, empfehlen wir das Profil Energiestoffwechsel. Der Energiestoffwechsel beeinflusst die Funktion der Leber als Zentrale vieler Stoffwechselprozesse. Über die Leber werden der Energie und Eiweißhaushalt reguliert. Eine ausreichende Versorgung insbesondere mit B-Vitaminen kann die Lebergesundheit unterstützen.
Metabolische Entgleisungen wie Typ 2 Diabetes werden unter anderem mit verzweigtkettigen Aminosäuren und einer Silent Inflammation in Verbindung gebracht. Aber auch Oxidationsprozesse sind Auslöser für die Entwicklung eines Typ 2 Diabetes. Wenn im CHM ein erhöhtes metabolisches Risiko ermittelt wurde, empfehlen wir daher die Bestimmung der antioxidativen Vitamine.
Mehr Informationen zur CardioHeparMetabolic-Diagnostik.
Beim Reizdarmsyndrom ist das enterische Nervensystem beteiligt. In vielen Fällen kommt es zu einer verstärkten Nervenreizung durch Substanzen wie
Histamin. Zur Unterstützung der Nervengesundheit empfehlen wir im Anschluss an die Reizdarmdiagnostik bei auffälligem Befund eine ergänzende Bestimmung der neuroprotektiven Vitamine.
Mehr Informationen zur Gut-Brain-Axis Reizdarm-Diagnostik
Eine Dysbiose und ein geschädigtes Darmepithel treten häufig gemeinsam auf. Ist die Darmschleimhaut geschädigt, ist auch die Aufnahme von Vitaminen und Cofaktoren gestört und es kann zu Mangelzuständen kommen. Um diese aufzudecken, empfehlen wir je nach Anamnese eine zusätzliche orthomolekulare Diagnostik.
Leidet Ihr:e Patient:in beispielsweise unter chronischem Stress oder Antriebslosigkeit, empfehlen wir die Profile Energiestoffwechsel und antioxidative Vitamine. Aus der Diagnostik der neuroprotektiven Vitamine können Maßnahmen zur Unterstützung und Stabilisierung der psychischen Stabilität abgeleitet werden.
Mehr Informationen zur KyberPlus-Diagnostik
Typ-3-Allergien können systemische Entzündungen auslösen. Diese führen zu oxidativem Stress. Deshalb empfehlen wir bei positivem KyberAllergoPlex-Befund das antioxidative Vitaminprofil. Häufig sind die Patient:innen auch müde und erschöpft. Daher kann bei entsprechender Symptomatik auch das Profil Energiestoffwechsel ergänzend sinnvoll sein.
Mehr Informationen zur KyberAllergoPlex-Diagnostik
Bei der Silent Inflammation kommt es zu subklinischen Entzündungsprozessen im Körper. Dies führt zu verstärkten Oxidationsprozessen. Deshalb empfehlen wir das Profil der antioxidativen Vitamine, wenn eine Silent Inflammation nachgewiesen wurde. Da eine Silent Inflammation auch gefäßschädigende Prozesse begünstigen kann, ist auch das Profil der kardioprotektiven Vitamine eine sinnvolle Ergänzung.
Mehr Informationen zur Silent-Inflammation-Diagnostik
Was kreuze ich an?
Sie finden die Vitamindiagnostik auf den Untersuchungsaufträgen für privatversicherte Patienten und selbstzahlende, gesetzlich versicherte Patienten auf Seite 3 und auf dem Untersuchungsauftrag für gesetzlich versicherte Patienten auf Seite 2 unter den Ziffern:
- v900 Komplettanforderung - Beinhaltet antioxidative Vitamine, kardioprotektive Vitamine, Neuroprotektive Vitamine, Energiestoffwechsel-aktivierende Vitamine)
- v100 Antioxidative Vitamine - Beinhaltet die Vitamine A, B2, C, E , Q10
- v200 Kardioprotektive Vitamine - Beinhaltet die Vitamine B1, B6, C, D, E, Q10
- v300 Neuroprotektive Vitamine - Beinhaltet die Vitamine A, B2, C, E , Q10
- v400 Energiestoffwechsel-aktivierende Vitamine - Beinhaltet die Vitamine B1, B2, B6, B12 (aktiv), Folsäure, Q10
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Literatur
Gröber, Uwe: Orthomolekulare Medizin. Ein Leitfaden für Apotheker und Ärzte, 3. unveränderte Auflage, Essen, Wissenschaftliche Vertragsgesellschaft mbH Stuttgart, 2008.