Für Ärzte und Therapeuten
Unklare Abdominalbeschwerden
Diagnostik bei unklaren Abdominalbeschwerden
Chronische, unklare Abdominalbeschwerden haben ihre Ursache häufig in einer gestörten Besiedlung des Darms oder in einer unterversorgten, zu durchlässigen Darmschleimhaut.
Aber auch Typ-III-Allergien, Intoleranzen und enteropathogene Erreger können den chronischen Beschwerden zugrunde liegen.
Mithilfe moderner mikrobiologischer und biochemischer Diagnostik lassen sich Aussagen über Störungen von Darmflora, Darmschleimhaut und Immunsystem treffen und gezielte Therapien bei unklaren Abdominalbeschwerden einleiten.
Die DarmProfile helfen bei der Ursachensuche, wenn Patienten über unspezifische Darmprobleme klagen. Das DarmProfil Unklare Darmbeschwerden untersucht biochemische Parameter, die erweiterten DarmProfile Unklare AbdominalbeschwerdenBIOM und Unklare AbdominalbeschwerdenPRO betrachtet zusätzlich die Mikrobiota. Alle drei DarmProfile schließen eine Tumorsuche mit ein.
Das DarmProfil Unklare Abdominalbeschwerden erfasst:
Normalerweise sind im Stuhl nur geringe Mengen unverdauter Nahrungsrückstände nachweisbar, Fett- und Stickstoffausscheidungen liegen auf einem niedrigen Niveau. Erhöhte Konzentrationen zeigen Verdauungsstörungen wie eine Maldigestion an, die auf einer exokrinen Pankreasinsuffizienz oder einem Gallensäuremangel beruht. Auch der Wassergehalt und pH-Wert des Stuhls werden untersucht.
Als Parameter dienen die Gallensäuren und die Pankreasspezifische Elastase 1 im Stuhl.
- Eine erhöhte Konzentration der Gallensäuren im Stuhl weist auf ein Gallensäurenverlustsyndrom hin. Kann der Körper es kompensieren, liegen die Fette im Normbereich. Erst wenn der Körper nicht mehr genügend Gallensäuren neu bilden kann (dekompensiertes Gallensäureverlustsyndrom) ist auch die Fettkonzentration im Stuhl erhöht. Dann leiden die Patienten an einer Steatorrhoe.
- Die Pankreasspezifische Elastase 1 dient als Marker für die exokrine Pankreasfunktion, da sie im Verdauungstrakt nicht abgebaut wird. Eine verminderte Konzentration zeigt Pankreasprobleme an; dann fehlen auch andere Verdauungsenzyme.
Das sekretorische Immunglobulin A (sIgA) dient als Marker für die Abwehrleistung an der Schleimhaut. Es bindet an Bakterien oder Viren im Darm und kann so Infektionen abwehren. Ist der sIgA-Wert im Stuhl erhöht, weist er auf akute Entzündungen im Darm hin.
Freies Hämöglobin und Hämoglobin-Haptoglobin-Komplexe im Stuhl geben Hinweise auf Polypen, Adenome oder Tumore.
Die Kombination verschiedener Entzündungsmarker kann akute entzündliche Prozesse von funktionellen Beschwerden abgrenzen oder Hinweise auf eine Allergie liefern.
- α-1-Antitrypsin: Das α-1-Antitrypsin kommt normalerweise im Blut vor. Ist es im Stuhl nachweisbar (> 56 mg α-1-AT/dl Stuhl), zeigt es Permeabilitätsstörungen der Darmschleimhaut an.
- Calprotectin: Das stabile Calprotectin ist ein sensitiver Marker für die Aktivitätskontrolle chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen.
- Eosinophile Protein X (EPX): Ist nur das EPX erhöht, deutet es auf eine Allergie hin.
Der sensitive Permeabilitätsmarker Zonulin kann einen Leaky Gut nachweisen.
Die M2-PK ist ein spezifischer Marker nicht-blutender Gewebewucherungen. Sie ist bei kolorektalen Karzinomen, aber auch bei entzündlichen Darmerkrankungen und infektiöser Diarrhoe erhöht.
BIOM oder PRO
Außerdem untersucht das DarmProfil Leitkeime der Mikrobiota mit dem KyberKompaktPRO oder dem KyberBiom inklusive Bestimmung des FODMAP-Typs und der Resilienz der Mikrobiota.
Was kreuze ich an?
Auf den Auftragsformularen für "Selbstzahler" und "Privatversicherte Patienten" finden Sie auf der 5. Seite die Parameter:
- n11 Profil Unklare Abdominalbeschwerden PRO
- n21 Profil Unklare Abdominalbeschwerden BIOM
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